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Coke geht vor Kopenhagen
20. Dezember 2009, 23:55
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Gestern hatte ich auf der Titelseite des Berliner Tagesspiegels einen Bericht vom Kopenhagener Klimagipfel erwartet. Stattdessen begrüßte mich eine riesige Werbung für die Tour des Coca-Cola-Weihnachtstrucks. Erst dahinter befand sich die „richtige“ Titelseite der Zeitung, nun auch mit Bericht aus Kopenhagen.

Auf diese Weise seine Titelseite zu vermarkten ist legitim und bringt wahrscheinlich eine Menge Geld. Aber Coca-Cola und das globale Klima: Erinnert sich jemand an die Eisbären, mit denen die Cola bis vor ein paar Jahren beworben wurde? Inzwischen hat sich das Bild vom Eisbären auf der Scholle zu einem der stärksten Symbole für den Klimawandel entwickelt. Und schon vor vielen Jahren stellte Greenpeace den Zusammenhang her und prangerte mit einer satirischen Verfremdung an, dass Coca-Cola die Welt mit FKW-Kühlschränken überschwemmt.

Weitere Umweltzerstörungen und Unterdrückung von Gewerkschaftsbewegungen werden dem Konzern auch schon länger vorgeworfen, kurzum, Coca-Cola sieht nicht nach Umweltschutz und fairer Globalisierung aus.

Überhaupt: Weihnachtstruck. Ist der LKW nicht längst zu einem Symbol für größenwahnsinnige Logistik geworden? Für ein System, in dem Waren quer durch Europa und zurück gekarrt werden (Krabbenpulen in Marokko wäre ein Stichwort).

Der Werbespot für die Coke-Weihnachtstour 2009 kommt im Wirtschaftswunder-Retro-Stil daher: Riesige analoge Schalttafeln, alte Straßenbahnen, Doppeldecker-Flugzeuge. Reminiszenzen an die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, als Umweltschutz noch kein Thema war.

Die Titelseite zu verkaufen ist OK. Aber diese konkrete Konstellation sieht doch symbolisch recht ungeschickt aus.



Ist VW die Sache mit dem Strom etwa peinlich?
14. Dezember 2008, 20:56
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Den krisengebeutelten Autokonzernen wirft man vor, sich nicht um sparsame Konzepte für die Zukunft gekümmert zu haben.

Das lässt Volkswagen nicht auf sich sitzen. Im Moment gibt es eine große Plakatkampagne „Driving Ideas“. Sie erzählt mit der cleveren Fotomontage aus Batterie+Zapfsäule von den innovativen Bemühungen, Elektroantriebe zu entwickeln. Dass die Sache inhaltlich einen Haken hat, nämlich bei der Herkunft des Stroms, damit hat sich der Klimalügendetektor vor kurzem schon beschäftigt. Bei VW findet man nämlich Atomstrom ganz praktisch.

Aber auch gestalterisch ist das aktuelle Plakat einen Blick wert. weiterlesen…



Sonnenshopping im Herbst
19. November 2008, 13:56
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Wenn das kein Paradigmenwechsel wäre: Der Bonner Solartechnikhersteller Solarworld kündigt an, Opel Deutschland von General Motors kaufen zu wollen. Regenerative Energie rettet schwerfälligen Autoriesen?

Die Börse glaubt nicht so ganz daran (Solarworld gerade -17%), aber dass die Presse so schnell und willig auf die Nachricht anspringt, zeugt doch vom Drang nach einem Wandel. Vielleicht sorgt die wundersame Macht des Marktes ja doch für umweltfreundliche Autos, ohne dass der Staat die verpennte Entwicklung bezahlen muss.