partikelfernsteuerung


POTI entwickelt Songbird für Linux nicht weiter
4. April 2010, 15:21
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Den Multi-Plattform-Mediaplayer Songbird habe ich hier vielfach erwähnt und empfohlen. Nun kündigt die Entwicklerfirma POTI plötzlich an, neuere Versionen nicht mehr für Linux bereitzustellen – und erntet damit teils hämischen Protest in den Kommentaren.

Über Linux-Marktanteile und die Finanzierung von Opensource-Projekten kann man lange sinnieren, ebenso ausführlich lässt sich spekulieren, ob Linux-Nutzer nun mehr und bessere Bugreports abliefern. Für mich war Songbird immer ein Vorzeigeprojekt, das mit der Mozilla-XULRunner-Plattform und dem GStreamer-Medienframework plattformunabhängig entwickelt wird. Scheinbar ist der Aufwand für plattformspezifische Anpassungen aber doch zu groß. Schade.




Stereoskopie auf Youtube
22. Juli 2009, 16:50
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Stereoskopische („3D-„) Filme sind auf Youtube schon lange präsent. Bisher aber entweder zum Betrachten mit Rot/Grün-Brille oder – falls man diese kopfschmerzlastige Technik beherrscht – schielend. Dabei ist die Betrachtungstechnik aber beim Hochladen des Videos bereits festgelegt, es ist nicht möglich, beim Abspielen die Technik zu wählen, die den Vorlieben, der Brille und dem Bildschirm entspricht.

Nun hat Youtube die Möglichkeit eingeführt, stereoskopische Filme in einem Standardformat hochzuladen und erst beim Abspielen so zu wandeln, wie der Betrachter vorzieht.

Derzeit kann man Videos hochladen, in denen die beiden Ansichten nebeneinander (Side-by-Side) oder untereinander (Over-Under) stecken – es muss lediglich „yt3d:enable=true“ als Tag angegeben sein. (heise.de)

Damit wird es dann theoretisch auch möglich, dass Besitzer eines speziellen 3D-Bildschirms diesen für stereoskopische Youtube-Videos nutzen. Ein interessanter Schritt, der 3D-Filme ein Stück weiter ins Wohnzimmer holt. Ob nun tatsächlich eine Menge gute und sorgfältig produzierte Videos auf der Plattform auftauchen, bleibt abzuwarten, bisher sind so tolle Bilder wie vom Balloon Project eher Mangelware.



Blitzlos glücklich
16. Juni 2009, 19:25
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Ich habe nie verstanden, warum digitale Spiegelreflexkameras existieren. Schließlich wurde das Spiegelsystem in der analogen Ära entwickelt, damit man das Sucherbild durch die gleiche Optik sieht, mit der auch der Film belichtet wird. Und das ist selbst bei der billigsten digitalen Kompaktkamera der Fall: Das Sucherbild auf dem Display wird selbstverständlich vom dem Chip erzeugt, der beim Druck auf den Auslöser auch das Foto macht. Dass digitale Spiegelreflexkameras mehr Platz für eine gute (Wechsel-)Optik sowie einen großen Chip haben und daher bessere Bilder machen, bleibt dabei natürlich Fakt.

Der Micro-FourThirds-Standard überzeugt mich daher total. weiterlesen



Zurückzensurwordpressplugin
16. Juni 2009, 16:58
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Es gab ja schon die Aktion „Überwach!„, die Zugriffe von Ministerien und Fraktionen protokollierte, sowie „Politiker-Stopp„, die das Ausdrucken von Internetseiten verhinderte. Beide waren ein technisch-humorvoller Protest gegen die rechtlichen Einschnitte in die freie und unbeobachtete Kommunikation der letzten Zeit.

Pünktlich zum neuen Gesetzesentwurf der großen Koalition zu Internetsperren gibt es nun „Zensiert zurück„, ein WordPress-Plugin, das Politiker aus dem eigenen Blog aussperrt und stattdessen ein frei wählbares Stopp-Bild anzeigt.

Wie Kommentatoren schon anmerkten ist es sicherlich nicht besonders klug, jene paar Politiker, die in Blogs recherchieren, auch noch auszusperren. Als kleiner satirischer Hinweis funktioniert das Plugin aber allemal.



identi.ca friends world map
15. Juni 2009, 08:58
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In Erwartung, ähm, internationaler Resonanz bedient sich dieser Eintrag ausnahmsweise der englischen Sprache.

Identi.ca is trying hard to be the Open Twitter. Thus, it provides many ways to access and utilize its data, including a FOAF file that gives a semantic description of a users social network.

Retrieving and geocoding their profile location via Yahoo Pipes is just a snap, so here you go: A Yahoo Pipe that gives you a world map of all your identi.ca friends.

It probably still has some issues, so if anything goes wrong, feel free to leave me a comment – or clone the pipe and fix it yourself.



China dämmt PCs kaputt

Dass das Internet in China stark zensiert wird, ist bekannt. Die Maßnahmen, die allgemein ironisch als Great Firewall of China genannt werden, finden auf Seiten der Internetprovider statt. Mit verschiedenen Methoden wird verhindert, dass unerwünschte Webseiten an den Benutzer ausgeliefert werden.

Ab Juli möchte die chinesische Regierung ihren Einfluss aber auch am anderen Ende der Leitungen ausbauen: direkt auf dem Rechner des Benutzers. Alle PC-Hersteller werden verpflichtet, eine Filtersoftware namens „Green Dam – Youth Escort“ mitzuliefern. Sie blockiert mit Hilfe einer Blacklist bestimmte Seiten, Begriffe und automatisch analysierte Bilder, das offizielle Ziel ist hierbei ein jugendfreies Internet.

Dieser Weg scheint im Vergleich zum bereits existierenden Zensursystem geradezu liberal, kann der Nutzer doch selbst entscheiden, ob er die Software installiert oder nicht. Man ist allerdings geneigt, eine Hintertür zu befürchten, mit dem Staatsorgane Zugriff auf den Computer bekommen (a.k.a Bundestrojaner).

Die Wirklichkeit sieht noch schlimmer aus: Der „Green Dam“ ist so schlecht programmiert, dass er auf dem Computer riesige Sicherheitslöcher öffnet. Das hat jedenfalls die University of Michigan bereits nach ein paar Stunden Analyse festgestellt:

We have discovered remotely-exploitable vulnerabilities in Green Dam, the censorship software reportedly mandated by the Chinese government. Any web site a Green Dam user visits can take control of the PC.

Lokal installierte Filtersoftware könnte ja tatsächlich die Antwort für besorgte Eltern sein, die Medienerziehung gern ein Stück weit an Software delegieren möchten. „Green Dam“, das als staatliches Pflichtprogramm daherkommt, scheint eher gefährlich.

(in Deutschland läuft es mit „JusProg“ auch nicht viel besser)

via fefe



Wikipedia ist die definitive Datenbank

In den letzten Wochen gab es ein bisschen Bewegung im Suchmaschinenmarkt. Das eher wissenschaftlich orientierte Wolfram|Alpha bekam viel Beachtung, Microsoft versucht bei Bing mit einer nützlichen Benutzeroberfläche zu punkten und Google zeigt seit ein paar Tagen mit Squared, dass man durchaus Fortschritte gemacht hat, wenn es darum geht, Begriffe auf semantischer Ebene einzuordnen. Nur eins bietet bisher noch niemand: Die ziemlich gut strukturierten Informationen der Wikipedia vernünftig zu erschließen. weiterlesen…



Touch&Travel
2. Juni 2009, 11:19
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Die Bahn und ein paar Verkehrsbetriebe testen gerade Touch&Travel. Das System bietet eine elektronische Fahrkarte auf dem Handy, man loggt sich an Start- und Endhaltestelle ein- und aus, am Ende bekommt man eine Rechnung für die tatsächlich getätigten Fahrten.

Das Handy wird an dazu bei Fahrtbeginn an einen Touchpoint gehalten und liest mit einer Funktechnik (Near-Field-Communication, NFC) die Haltestelle aus und meldet sie als Startpunkt an das System. Genauso erfolgt der Logout am Ziel. Der Weg dazwischen wird genau ermittelt, indem die durchquerten Funkzellen des Mobilfunknetzes an das System übermittelt werden.

Der Pilottest dieses Systems ist aus folgenden Gründen kritikwürdig:

  • Alle Berliner U- und S-Bahnstationen, bzw. in Potsdam sogar alle Bus- und Tramhaltestellen mussten mit einem oder mehreren der oben abgebildeten „Touchpoints“ ausgestattet werden. Das ist ein ziemlicher Installationsaufwand, auch wenn der Stückpreis sich wahrscheinlich in Grenzen hält. Die große Ersparnis, nämlich der Verzicht auf die alten Fahrkartenautomaten wird wohl noch ein paar Jahrzehnte auf sich warten lassen.
  • Es gibt kaum Handys, die NFC lesen können. Der Standard bedeutet die Integration einer weiteren Funktechnik in die Telefone, nachdem die Hersteller schon GSM. UMTS, Bluetooth, WLAN und GPS untergebracht haben. Dabei fallen zum Thema Positionsbestimmung und Kurzstreckenfunk selbst dem Laien bereits verbreitete Standards ein (GPS+Bluetooth)
  • Die Nutzung des Systems bedeutet einen geradezu wahnwitzigen Verlust an Privatsphäre. Im Nahverkehr kann bei einer normalen Fahrkarte nicht nachvollzogen werden, wer wann wohin gefahren ist. Bei einer Kontrolle reicht es, wenn Einstiegszeit und -ort halbwegs plausibel sind. Bei Touch&Travel werden Start und Ziel sowie der Weg dazwischen exakt aufgezeichnet. Bei fefe gibt es ein Beispiel für die detaillierte Rechnung, die man als Kunde erhält. Die anfallenden Datenberge überlässt man nicht nur der Bahn, sondern liefert sie dank Vorratsdatenspeicherung auch noch an den Mobilfunkprovider und andere interessierte Organe.
  • Ich weiß nicht, ob Marktforscher, Soziologen oder Betriebswirtschaftler einen Begriff dafür kennen. Ich nenne es einfach „Killerpauschale“. Die geht so: Wenn jemand so intensiv den ÖPNV nutzt, dass es sich lohnt, sich für die schnelle und unbürokratische Touch&Travel-Zahlweise anzumelden – kann er sich auch gleich eine Monatskarte kaufen. Oder anders: Es gibt zwischen Gelegenheitsfahrern („Fahrschein kauf ich am Automaten“) und Vielfahrern („Monatskarte!“) nur eine schmale Zielgruppe.
    Der Pauschal-Deal zwischen Kunden und Anbietern („Ich gebe dir einen Rabatt, dafür ersparst du mir Abrechnungsaufwand“) ist schon alt und funktioniert gut. Es gibt keinen Grund, ihn mit riesigem technischem Aufwand aufzukündigen.

Wer meine Zweifel ausräumen möchte, ist herzlich willkommen.

Bild von angermann(CC „by-sa 2.0“)



Blog der Woche: Hack a Day
18. Mai 2009, 10:00
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Hack a Day präsentiert Gebastel. Von bescheuert (twitterndes Klo) bis clever (Rentnertelefon mit Fotoerkennung), von simpel (einfacher 14$-Ringblitz) bis aufwändig (Hybridantrieb nachgerüstet). Täglich werden mehrere Projekte vorgestellt, oft mit technischen Details und offenem Quelltext. Manchmal machen die Arbeiten Angst (Kameraüberwachung des Büros mit Selbstschussanlage), meistens aber sind die kleinen Innovationen einfach beindruckend.

URL: http://hackaday.com/
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